Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Lektüre von
Mansfield Park bei mir schon einige Zeit her ist. Die zwei Verfilmungen des
Buches haben mich nun etwas verwirrt, weil sie sehr unterschiedlich sind. Ich
frage mich welcher Film nahe am Buch ist. Um das entscheiden zu können, muss
ich wohl oder übel noch einmal zu dem Buch greifen. Das bedeutet, es wird noch
ein Update dieser Rezension folgen. Zunächst werde ich es darauf beruhen
lassen, euch den Inhalt und die Umsetzung im Allgemeinen vorzustellen.
Fanny ist eine Tochter aus einer armen Familie mit unglaublich
vielen Kindern. Ihre Mutter hatte das Unglück, in ihrer Jugend naiv gewesen zu
sein und aus Liebe zu heiraten. Die Schwestern der Mutter machten diesen Fehler
nicht. Die eine heiratete einen Adeligen mit einem großen Gut und Besitztum in
einer Kolonie. Die zweite heiratete den Pfarrer dieses Guts und konnte so das
angenehme Leben der Schwester teilen. Als Fanny etwa 9 Jahre alt war,
entscheiden sich die Schwestern der Mutter, aus bloßer Großzügigkeit heraus,
eines der Kinder ihrer armen, bemitleidenswerten Schwester aufzunehmen. Es
sollte ein Mädchen sein, damit sie auch genug im Haushalt arbeiten konnte.
Gesagt, getan, Fanny wurde ohne große Erklärung nach Mansfield Park gebracht,
wo sie nun mit ihren vier Cousins aufwachsen sollte.
Es gibt einen Zeitsprung. Wie ein Hausmädchen behandelt,
unter schlechten Umständen und immer mit herabschätzenden Blicken bedacht, ist
aus der kleinen Fanny Price eine hübsche, kluge Dame geworden. Maria, ihre
Cousine, ist mit Mr. Rushworth, einem etwas dümmlichen und dafür wohl
statuierten Mann, verlobt. Als Mr. und Miss. Crawford nach Mansfield Park
kommen und die Gesellschaft auf den Kopf stellt. Die verwöhnte Miss. Crawford
verdreht Edmund, dem besten Freund und jüngeren Cousin von Fanny, den Kopf. Mr.
Crawford ist ein Frauenheld, der nichts anbrennen lässt. Nachdem er Maria in
Versuchung führte, ihre Verlobung abzusagen, gesteht er Fanny seine Gefühle für
sie. Was turbulent klingt ist auch turbulent und fesselnd anzusehen. Man darf
sich auf die eine oder andere Offenbarung freuen.
"Werde verrückt so oft Du willst, aber werde nicht ohnmächtig."