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Jane Austen Spezial

Damit mein Filmprojekt die gewisse persönliche Note bekommt, werde ich immer wieder eine Verfilmung der Jane Austen Bücher vorstellen. Diese Rezensionen sammle ich auf dieser Seite. In einem Jahr wird man hier eine Auflistung aller Jane Austen Verfilmungen, die man heute noch im Handel bekommen kann. 

Ich wünsche euch viel Freude bei der Wahl eurer Lieblingsverfilmung und würde mich freuen, wenn ihr Verbesserungsvorschläge für die Beschreibungen habt. Was würde euch noch an dem Film interessieren? Dadurch werden die Auflistung vielseitig und interessanter werden.
 

 

Stolz und Vorurteil

Zu einer Zeit, in der nur Männer erben und Frauen heiraten können, lebt, in einer kleinen Landgemeinde, ein Pfarrer mit seiner Familie . Bis hier hin könnte es sich um Jane Austens Autobiographie handeln, doch sie dichtet dem Pfarrer Mr. Bennet eine nervige Eherfrau und ganze fünf Töchter dazu. Der Lebensinhalt seiner Frau dreht sich allein um das Verheiraten ihrer Töchter und das möglichst gewinnbringend. 
Da ist es kaum verwunderlich, dass das Hause Bennet Kopf steht, als ein reicher Jungeselle in der Landgemeinde angekündigt wird. Jede der fünf Töchter könnte die zukünftige Mrs Bingley sein. Mit dieser Hoffnung geht jede auf ihre eigene Art um. Jane, die junge und zurückhaltende Schönheit. Lizzy, die kluge und romantische Rebellin. Mary, die konservative Pianistin und hässliche Entlein der Familie. Kitty und Lydia, die allbernsten Geschöpfe in ganz England.

"In Liebesdingen sind wir alle Närrinnen."

 

 

1940


In den Starrollen Laurence Oliver und Greer Garson. Die ersten fünf Minuten sind sehr witzig. Man kann die üppigen Kleider mit den ganzen Schleifen bewundern. Sich die Art der Schauspielerei ansehen und die Umsetzung des Buches beurteilen. Kennt man das Buch oder einen der anderen Filme, so kann diese Verfilmung relativ schnell langweilig werden. Fans sollten sich diese Verfilmung dennoch nicht entgehen lassen. Vor allem das Ende ist einmalig. Es ändert den Charakter einer Person erheblich und ist urkomisch. Ein durch und durch romantisierter Film.

  Liebe lieber indisch (2004)

Ein indisches Pride & Predjudice? Ich war geschockt, als ich davon erfuhr. In solchen Momenten zitiere ich gerne aus meiner Lieblings Austen Adaption  Lost in Austen:
Amanda Price: “Hear that sound, George? Duh-uh-uh-uh! That's Jane Austen spinning in her grave like a cat in a tumble-dryer.”
Wenn man kurz ohne jegliche Vorurteile bezüglich Bollywood überlegt, so ist Indien eins der wenigen Länder heutzutage, in denen Ehen noch arrangiert werden. Für die Thematik in Stolz und Vorurteil ist dieser Fakt nicht ganz unerheblich und wird auch in diesem Film hervorgehoben.
Von der Handlung bleibt der Film sehr stark an der Handlung von Jane Austens Geschichte. Auf der einen Seite gibt es eine  indische Familie, mit vier Töchtern, die es zu verheiraten gilt. Auf der anderen Seite kommen reiche, britische Freunde eines Bekannten zu einer Hochzeit, die sofort mit den Töchtern verheiratet werden sollen. Der amerikanische! Darcy hält nichts von den indischen Feiern und Traditionen und lässt dies auch alle spüren. Lalita ist die Einzige, die diesem Snob Einhalt gebietet. Man darf sich auf indische Lydias, Collins, Wickhams und amerikanische Snobs freuen. Die ganze Bandbreite an verqueren Charakteren wird aufgefahren.

Der Film lehnt sich stark an die Stolz und Vorurteil Verfilmung aus dem Jahre 2002 (mit Keira Knightley) an, aber auch die BBC Verfilmung von 1995 ist als Vorbild zu erkennen. Teilweise werden genau die geleichen Szenen nur in „indisch“ dargestellt. Mr. Darcy ist Amerikaner, der in Groß Britannien lebt. Warum musste das denn sein?! Musste man unbedingt noch einen Amerikaner in diesen Film schmuggeln? Darcy nicht durch und durch britisch zu zeigen finde ich sehr störend und unpassend für seine Rolle. Doch ich würde selbst einen amerikanischen Darcy hinnehmen, wenn die lieben Inder doch bitte, bitte in ihre Muttersprache singen würden. Der Gesang findet leider in Englisch statt. Wer weiß wie Inder in der Regeln englisch sprechen, kann sich ungefähr vorstellen, wie nervig das ist. Ich habe kaum ein Wort verstehen können. Stellenweise wusste ich überhaupt nicht, um welche Sprache es sich eigentlich handelt. Natürlich gibt es auch keinen Untertitel, denn sie singen ja auf „Englisch“…
Der Film war ganz witzig. Ich fand es interessant, wie die Charaktere auf indisch dargestellt werden. Die englischen Lieder sind aber wirklich ein schweres Manko und haben mich sehr genervt. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

Mansfield Park

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Lektüre von Mansfield Park bei mir schon einige Zeit her ist. Die zwei Verfilmungen des Buches haben mich nun etwas verwirrt, weil sie sehr unterschiedlich sind. Ich frage mich welcher Film nahe am Buch ist. Um das entscheiden zu können, muss ich wohl oder übel noch einmal zu dem Buch greifen. Das bedeutet, es wird noch ein Update dieser Rezension folgen. Zunächst werde ich es darauf beruhen lassen, euch den Inhalt und die Umsetzung im Allgemeinen vorzustellen.

Fanny ist eine Tochter aus einer armen Familie mit unglaublich vielen Kindern. Ihre Mutter hatte das Unglück, in ihrer Jugend naiv gewesen zu sein und aus Liebe zu heiraten. Die Schwestern der Mutter machten diesen Fehler nicht. Die eine heiratete einen Adeligen mit einem großen Gut und Besitztum in einer Kolonie. Die zweite heiratete den Pfarrer dieses Guts und konnte so das angenehme Leben der Schwester teilen. Als Fanny etwa 9 Jahre alt war, entscheiden sich die Schwestern der Mutter, aus bloßer Großzügigkeit heraus, eines der Kinder ihrer armen, bemitleidenswerten Schwester aufzunehmen. Es sollte ein Mädchen sein, damit sie auch genug im Haushalt arbeiten konnte. Gesagt, getan, Fanny wurde ohne große Erklärung nach Mansfield Park gebracht, wo sie nun mit ihren vier Cousins aufwachsen sollte.
Es gibt einen Zeitsprung. Wie ein Hausmädchen behandelt, unter schlechten Umständen und immer mit herabschätzenden Blicken bedacht, ist aus der kleinen Fanny Price eine hübsche, kluge Dame geworden. Maria, ihre Cousine, ist mit Mr. Rushworth, einem etwas dümmlichen und dafür wohl statuierten Mann, verlobt. Als Mr. und Miss. Crawford nach Mansfield Park kommen und die Gesellschaft auf den Kopf stellt. Die verwöhnte Miss. Crawford verdreht Edmund, dem besten Freund und jüngeren Cousin von Fanny, den Kopf. Mr. Crawford ist ein Frauenheld, der nichts anbrennen lässt. Nachdem er Maria in Versuchung führte, ihre Verlobung abzusagen, gesteht er Fanny seine Gefühle für sie. Was turbulent klingt ist auch turbulent und fesselnd anzusehen. Man darf sich auf die eine oder andere Offenbarung freuen.

"Werde verrückt so oft Du willst, aber werde nicht ohnmächtig."

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