Wer kennt sie nicht, die Flughafenszenen in Liebesfilmen? Auf
alle erdenklichen Arten finden Liebespaare an Flughäfen zueinander. Ob mit
spannenden Szenensprüngen zwischen den Protagonisten oder einem abfliegenden
Flugzeug, das natürlich ohne den Geliebten in die Ferne favon schwebt, alles hat es dutzende Male gegeben. Ehrlich
gesagt, ich kann es nicht mehr sehen. Wenn der Film sich dem Ende zuneigt und
es klar wird, wo dies stattfinden wird, bin ich jedes Mal versucht
auszuschalten.
Es stellt sich die Frage, warum muss es immer wieder der
Flughafen sein? Meine Überlegungen zu dieser Frage schweiften zu dem Ursprung
aller fiktionaler Liebesgeschichten. Was ist es, was Liebesgeschichten fesselnd
macht? Warum können wir nicht genug von ihnen bekommen? Die Antwort liegt in
der Trennung. Alle Liebesgeschichten handeln davon, dass die Liebenden aus
irgendeinem Grund nicht zusammen sein können und es umso mehr wollen. Ob sie
getrennt werden, weil sie aus zwei sich konkurierenden Familien stammen oder
weil einer der beiden ein Vampir ist oder weil der/die Geliebte schon vergeben
ist, ist egal. Die Hauptsache ist, dass die beiden von etwas scheinbar Unüberwindbares
getrennt werden. In der klassischen Literatur bleibt dies in der Regel
unüberwindbar und das Verhältnis endete mit dem Tot. Heutzutage ist man da
etwas weniger bedingungslos, da muss man sich nur in einen Vampir verwandeln
lassen.