Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 16. September 2012

3. Spezial: Liebe lieber indisch (2004)



Ein indisches Pride & Predjudice? Ich war geschockt, als ich davon erfuhr. In solchen Momenten zitiere ich gerne aus meiner Lieblings Austen Adaption  Lost in Austen:

Amanda Price: “Hear that sound, George? Duh-uh-uh-uh! That's Jane Austen spinning in her grave like a cat in a tumble-dryer.”

Wenn man kurz ohne jegliche Vorurteile bezüglich Bollywood überlegt, so ist Indien eins der wenigen Länder heutzutage, in denen Ehen noch arrangiert werden. Für die Thematik in Stolz und Vorurteil ist dieser Fakt nicht ganz unerheblich und wird auch in diesem Film hervorgehoben.

Von der Handlung bleibt der Film sehr stark an der Handlung von Jane Austens Geschichte. Auf der einen Seite gibt es eine  indische Familie, mit vier Töchtern, die es zu verheiraten gilt. Auf der anderen Seite kommen reiche, britische Freunde eines Bekannten zu einer Hochzeit, die sofort mit den Töchtern verheiratet werden sollen. Der amerikanische! Darcy hält nichts von den indischen Feiern und Traditionen und lässt dies auch alle spüren. Lalita ist die Einzige, die diesem Snob Einhalt gebietet. Man darf sich auf indische Lydias, Collins, Wickhams und amerikanische Snobs freuen. Die ganze Bandbreite an verqueren Charakteren wird aufgefahren.


Der Film lehnt sich stark an die Stolz und Vorurteil Verfilmung aus dem Jahre 2002 (mit Keira Knightley) an, aber auch die BBC Verfilmung von 1995 ist als Vorbild zu erkennen. Teilweise werden genau die geleichen Szenen nur in „indisch“ dargestellt. Mr. Darcy ist Amerikaner, der in Groß Britannien lebt. Warum musste das denn sein?! Musste man unbedingt noch einen Amerikaner in diesen Film schmuggeln? Darcy nicht durch und durch britisch zu zeigen finde ich sehr störend und unpassend für seine Rolle. Doch ich würde selbst einen amerikanischen Darcy hinnehmen, wenn die lieben Inder doch bitte, bitte in ihre Muttersprache singen würden. Der Gesang findet leider in Englisch statt. Wer weiß wie Inder in der Regeln englisch sprechen, kann sich ungefähr vorstellen, wie nervig das ist. Ich habe kaum ein Wort verstehen können. Stellenweise wusste ich überhaupt nicht, um welche Sprache es sich eigentlich handelt. Natürlich gibt es auch keinen Untertitel, denn sie singen ja auf „Englisch“…

Der Film war ganz witzig. Ich fand es interessant, wie die Charaktere auf indisch dargestellt werden. Die englischen Lieder sind aber wirklich ein schweres Manko und haben mich sehr genervt. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.