Ein indisches Pride & Predjudice? Ich war geschockt, als
ich davon erfuhr. In solchen Momenten zitiere ich gerne aus meiner Lieblings
Austen Adaption Lost in Austen:
Amanda Price: “Hear that sound,
George? Duh-uh-uh-uh! That's Jane Austen spinning in her grave like a cat in a
tumble-dryer.”
Wenn man kurz ohne jegliche Vorurteile bezüglich Bollywood
überlegt, so ist Indien eins der wenigen Länder heutzutage, in denen Ehen noch arrangiert
werden. Für die Thematik in Stolz und Vorurteil ist dieser Fakt nicht ganz
unerheblich und wird auch in diesem Film hervorgehoben.
Von der Handlung bleibt der Film sehr stark an der Handlung
von Jane Austens Geschichte. Auf der einen Seite gibt es eine indische Familie, mit vier Töchtern, die es
zu verheiraten gilt. Auf der anderen Seite kommen reiche, britische Freunde
eines Bekannten zu einer Hochzeit, die sofort mit den Töchtern verheiratet
werden sollen. Der amerikanische! Darcy hält nichts von den indischen Feiern
und Traditionen und lässt dies auch alle spüren. Lalita ist die Einzige, die
diesem Snob Einhalt gebietet. Man darf sich auf indische Lydias, Collins, Wickhams
und amerikanische Snobs freuen. Die ganze Bandbreite an verqueren Charakteren
wird aufgefahren.
Der Film lehnt sich stark an die Stolz und Vorurteil
Verfilmung aus dem Jahre 2002 (mit Keira Knightley) an, aber auch die BBC
Verfilmung von 1995 ist als Vorbild zu erkennen. Teilweise werden genau die
geleichen Szenen nur in „indisch“ dargestellt. Mr. Darcy ist Amerikaner, der in
Groß Britannien lebt. Warum musste das denn sein?! Musste man unbedingt noch
einen Amerikaner in diesen Film schmuggeln? Darcy nicht durch und durch
britisch zu zeigen finde ich sehr störend und unpassend für seine Rolle. Doch
ich würde selbst einen amerikanischen Darcy hinnehmen, wenn die lieben Inder
doch bitte, bitte in ihre Muttersprache singen würden. Der Gesang findet leider
in Englisch statt. Wer weiß wie Inder in der Regeln englisch sprechen, kann
sich ungefähr vorstellen, wie nervig das ist. Ich habe kaum ein Wort verstehen
können. Stellenweise wusste ich überhaupt nicht, um welche Sprache es sich
eigentlich handelt. Natürlich gibt es auch keinen Untertitel, denn sie singen
ja auf „Englisch“…
Der Film war ganz witzig. Ich fand es interessant, wie die
Charaktere auf indisch dargestellt werden. Die englischen Lieder sind aber
wirklich ein schweres Manko und haben mich sehr genervt. Kann man sich ansehen,
muss man aber nicht.
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