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Freitag, 31. August 2012

16. Film: Im Juli (2000)

Endlich darf ich einen deutschen Film sehen. Richtig gute deutsche Filme zu finden, ist meiner Meinung nach schwer. wenn ich an deutsche Filme denke, kommen mir die Produktionen von den privaten Sendern, wie Sat.1 oder Pro7 in den Sinn. Dann habe ich schon keine Lust mehr, mir einen deutschen Film anzusehen. Aber die Ausnahme bestätigt die Regel. Wenn ihr gute deutsche Filme zu empfehlen habt, würde ich mich sehr freuen.

„Im Juli“ finde ich einen gelungenen Film. Mit Witz, Kreativität und Interkulturalität bietet er einen guten Mix.

Juli hat sich in den Referendar Daniel verguckt. Sie lädt ihn zu einer Party ein, auf der sie ihm näher kommen möchte. Daniel taucht früher auf der Party auf und lernt Melek kennen, in die er sich auf Anhieb verliebt. Nur blöd, dass diese am nächsten Tag nach Istanbul fliegt. Als Juli davon erfährt, packt sie am nächsten Tag ihre Sachen und will trampend in den Urlaub fahren, egal wohin. Wie es der Zufall will, ist Daniel der Fahrer des Autos, das Juli mitnimmt. Er ist auf dem Weg nach Istanbul, wo er Melek seine Gefühle gestehen möchte. Es ist der Beginn einer furchtbar komischen Reise, mit allem Drum und Dran. Beispielsweise einer Leiche im Kofferraum, einer diebischen Elster und vielen neuen Freundschaften.


Wer übrigens eine schöne Liebeserklährung sucht, wird in diesem Film fündig:

"Meine Herzallerliebste, ich bin Tausende von Meilen gegangen. 
Ich habe Flüsse überquert, Berge versetzt. 
Ich habe gelitten, und ich habe Qualen über mich ergehen lassen. 
Ich bin der Versuchung widerstanden, und ich bin der Sonne gefolgt, um dir gegenüberstehen zu können und dir zu sagen: 
Ich liebe dich."

Mittwoch, 29. August 2012

1. Spezial: Stolz und Vorurteil (Inhalt+1940)


Zu einer Zeit, in der nur Männer erben und Frauen heiraten können, lebt, in einer kleinen Landgemeinde, ein Pfarrer mit seiner Familie . Bis hier hin könnte es sich um Jane Austens Autobiographie handeln, doch sie dichtet dem Pfarrer Mr. Bennet eine nervige Eherfrau und ganze fünf Töchter dazu. Der Lebensinhalt seiner Frau dreht sich allein um das Verheiraten ihrer Töchter und das möglichst gewinnbringend. 

Da ist es kaum verwunderlich, dass das Hause Bennet Kopf steht, als ein reicher Jungeselle in der Landgemeinde angekündigt wird. Jede der fünf Töchter könnte die zukünftige Mrs Bingley sein. Mit dieser Hoffnung geht jede auf ihre eigene Art um. Jane, die junge und zurückhaltende Schönheit. Lizzy, die kluge und romantische Rebellin. Mary, die konservative Pianistin und hässliche Entlein der Familie. Kitty und Lydia, die allbernsten Geschöpfe in ganz England.


"In Liebesdingen sind wir alle Närrinnen."

 

 

1940


In den Starrollen Laurence Oliver und Greer Garson. Die ersten fünf Minuten sind sehr witzig. Man kann die üppigen Kleider mit den ganzen Schleifen bewundern. Sich die Art der Schauspielerei ansehen und die Umsetzung des Buches beurteilen. Kennt man das Buch oder einen der anderen Filme, so kann diese Verfilmung relativ schnell langweilig werden. Fans sollten sich diese Verfilmung dennoch nicht entgehen lassen. Vor allem das Ende ist einmalig. Es ändert den Charakter einer Person erheblich und ist urkomisch. Ein durch und durch romantisierter Film.

 

15. Film: Babel (2006)

Ein verwobenes Meisterwerk.

Vier verschiedenen Ländern und Vier Familien, die grundverschieden sind. Alle Familien sind miteinander verbunden, auch wenn man das zu Beginn nicht glauben mag.

Ein amerikanisches Ehepaar ist in Nordafrika im Urlaub, während ihre zwei kleinen Kinder zu Hause bei der mexikanischen Nanny sind.

Eine taubstumme Jugendliche in Japan kämpft mit hormonellen Problemen und dem Selbstmord ihrer Mutter.

Zwei marokkanische Brüder hüten ihre Schafe und probieren dabei das neue Gewehr, dass eigentlich für Schakale bestimmt war, aus.

Drei Handlungsstrenge, jeder für sich mit Spannung geladen.
Mit „Babel“ beendet Regisseur Alejandro González Iñárritu seine Triologie zum Thema Gewalt, Tod und menschliche Abgründe, die er mit seinem Spielfilmdebüt Amores Perros (2000) und seiner zweiten englischsprachigen Regiearbeit 21 Gramm (2003).

Ich finde den dritten Film in der Reihe am überschaubarsten. Die Handlungen sind relativ übersichtlich miteinander verbunden. Es ist wie eine kettenreaktion, die von einem in Unlauf gebrachten Gewehr verursacht wird. 


Meine private Lieblingsszene:
"Was machst du?" - "Ich zeige ihnen in echtes haariges Monster!"

Dienstag, 28. August 2012

14. Film: 21 Gramm (2003)


21 Gramm ist der erste internationale Film von Alejandro González Iñárritu. Wie viele kleine Puzzelstücke setzt sich die Handlung zusammen. Es kommen immer wieder kurze Sequenzen, die man noch nicht zuordnen kann und auf deren Lösung man gespannt wartet. Die drei Hauptprotagonisten  kommen aus ganz verschiedenen Verhältnissen und treffen schließlich im  Höhepunkt des Films zusammen, wobei der Höhepunkt schon nach wenigen Minuten gezeigt wird. Man kann ihn nur nicht zuordnen.


Cristina Peck war drogensüchtig und kam nur dank ihrer zwei Kinder davon los. Als ihr Mann und die zwei Mädchen von einem Auto überfahren werden, kommt sie mit der Situation nicht mehr klar und fällt in alte Gewohnheitsmuster zurück.

Jack Jordan ein Krimineller, der vor zwei Jahren zu Gott gefunden hat und seitdem streng daran glaubt, gerät von einem Unglück ins nächste. Er hat keinen Erfolg in der Evangelisation, wird gefeuert und überfährt schließlich ein Mann, mit seinen zwei Kindern

Paul Rivers ist schwer krank und braucht ein dringend neues Herz, sonst hat er nur noch drei Monate zu Leben. Nachdem ein Spender gefunden und das Herz implantiert wurde, stellt er sich die Frage, wem war dieses Herz?
Ich empfehle nicht eine Minute die Augen vom Film zu nehmen, weil man jeden Moment etwas verpassen kann.


"Wie viele Leben leben wir? Wie viele Tode sterben wir? 
Es heißt, wir alle verlieren 21 Gramm, genau in dem Moment, in dem der Tod eintritt. Jeder von uns. Wie viel sind 21 Gramm? Wie viel von uns ist verloren? Wie viel ist gewonnen? Wie viel ist gewonnen? 21 Gramm. Das Gewicht von fünf 5 Cent Münzen. Das Gewicht eines Kolibris. Eines Schokoriegels. Wie viel wiegen 21 Gramm?"

Montag, 27. August 2012

13. Film: Amores Perros - von Hunden und Menschen(2000)


 "Weil wir auch das sind, was wir verloren haben."


Die nächsten drei Tage werde ich die Triologie vom mexikanische Regisseur  Alejandro González Iñárritu vorstellen. Nach diesen drei Filmen, hat sich dieser Mann einen großen Namen bei mir gemacht. Ein Film ist besser als der andere. Jeder auf seine Art speziell und doch sind sie sich ähnlich. Die drei Filme bestehen immer aus drei Handlungsstrenge, die sich auf verschiedene Arten kreuzen, vereinen oder nur berühren.

„Amores Perros“ war  Alejandro González Iñárritu Filmdebüt. Wie auch bei den anderen beiden Filmen, stammt das Drehbuch von Guillermo Arriaga. Der Film wurde in Mexiko gedreht. Deswegen hat er eine ganz andere Note, als die anderen zwei.

1. Handlung: Octavio und Susana
Der junge Octavio lebt mit seiner Mutter, seinem Bruder und seiner Schwägerin Susana in einem armen Viertel der Stadt. Er hat sich Hals über Kopf in Susana verliebt, die wiederum nur Augen für den Bruder hat, auch wenn er noch so gewalttätig ihr gegenüber ist. Octavio sieht das nicht ein und möchte mit ihr abhauen. Geld für die Flucht versucht er durch Hundewettkämpfe zu bekommen. Dabei hat er nicht bedacht, wie gefährlich die Szene sein kann.

2. Handlung: Valeria und Daniel
Daniel verlässt Frau und Kinder für Valeria, das Top-Model. Ihr Glück scheint perfekt, bis Valeria vom Auto angefahren wird.

3. Handlung El Chivo und Maru
Der Obdachlose mit seiner Schar Hunde ist das größte Mysterium des Films. Erst im Laufe der Handlung wird aufgedeckt, was sich unter dem dichten Bart des Mannes verbirgt.


Die verschiedenen Handlungen beginnen alle an unterschiedlichen Zeitpunkten und kreuzen sich immer wieder. Oft muss man genau auf den Hintergrund achten, um dies zu bemerken. Dass macht den Film sehr interessant. Die Protagonisten, der verschiedenen Handlungsstrenge, haben aufeinander Einfluss, aber erfahren nie voneinander.

Ich mag diesen Film aus der Reihe am liebsten. Man spürt, dass es sich hier um ein Original handelt. Die Verwebung der Handlung ist geradezu perfekt ausgereift.

Sonntag, 26. August 2012

12. Film: Der Junge mit dem gestreiften Pyjama (2006)

Ein Film, der mir unter die Haut ging und es auch garantiert bei dir machen wird.

Der 8-jährige Bruno muss sein wohlbehütetes zu Hause verlassen, weil sein Vater befördert wurde. Gemeinsam mit seiner Familie zieht er aufs Land. Die neue Wohnsituation gefällt ihm zunächst überhaupt nicht. Doch dann sieht er von seinem Zimmerfenster einen Bauernhof mit Kindern. Er hofft dort neue Spielkameraden zu finden. Seine Mutter möchte nicht, dass er das Haus verlässt. Eines Tages gelingt es Bruno zu entwischen und geht auf Entdeckungstour. Er landet vor einem Maschendrahtzaun, auf dessen anderer Seite Schmuel sitzt, ein Jude in Brunos Alter. Bruno findet Schmuel sehr interessant und verspricht am nächsten Tag wieder zu kommen. 


Während Bruno sich allmählich mit Schmuel anfreundet, erfährt er zu Hause von den nationalsozialistischen Ideologien. Er weiß nicht recht, wie er all das verstehen soll. Wieso sitzt dieser andere Junge auf der anderen Seite des Zauns? Wieso soll „der Jude“ schuld am Untergang der Nation sein? Und welche Rolle hat sein Vater in all dem?

Dieser fabelhafte Film, aus der naiven Sicht des 8-Jährigen läuft zu einem großen Finale zusammen. Er hinterlässt Trauer und Verwirrung beim Zuschauer. Eine Mischung, die bei solchen Filmen oft aufkommt.

Samstag, 25. August 2012

11. Film: Ratatouille (2007)

"Die Arbeit des Kritikers ist in vieler Hinsicht eine leichte. Wir riskieren sehr wenig und erfreuen uns dennoch einer Überlegenheit gegenüber jene, die ihr Werk und sich selbst unserem Urteil überantworten. Am dankbarsten sind negative Kritiken, da Sie amüsant zu schreiben und auch zu lesen sind. Aber wir Kritiker müssen uns der bitteren Wahrheit stellen, dass, im Großen und Ganzen betrachtet, das gewöhnliche Durchschnittsprodukt wohl immer noch bedeutungsvoller ist als unsere Kritik, die es als solches bezeichnet. Doch es gibt auch Zeiten, da ein Kritiker tatsächlich etwas riskiert, wenn es um die Entdeckung und Verteidigung von Neuem geht. Die Welt reagiert oft ungnädig auf neue Talente, neue Kreationen."



„Ratatouille“ – diesen Film habe ich nun schon das ein oder andere Mal gesehen. Er ist immer wieder für ein Lacher gut. Ich bin froh, dass es auch Kinderfilme in diese Liste geschafft haben. Es sind zwar nur wenige, aber ich habe ja die Möglichkeit, die Liste zu erweitern.

Eine Ratte, deren Gaumen Funkensprüht, bei der richtigen Kombination von Essen, ein Küchenjunge, der jeden in Tollpatschigkeit und Talentlosigkeit übertrifft und ein Restaurant, das kurz vor dem Bankrott steht. Das sind die Zutaten des witzigsten Animationsfilms 2007.

Wer den Film noch nicht kennt, sollte dies schleunigsten ändern. Und nicht vergessen: Gesichtsmuskeln vorher lockern, sie werden auf Hochtouren gebracht. Ich persönlich hätte auch gern eine kleine Ratte zu Hause, die mir morgens, mittags, abends an den Haaren herumzieht und mir etwas Fantastisches kocht. Bis ich eine solche gefunden habe, werde ich mich mit Ravioli trösten müssen.


Ravioli

wie eine Mikrowelle mir den Hunger stillte

Die neue Komedietragödie, jetzt in meinem Privatleben

"...Was ist DAS?!" - "Keine Ahnung" - "Du hast keine Ahnung und isst es trotzdem?!" - 
"Ja, weisst du, wenn man erst mal den Würgreflex im Griff hat, dann kann man fast alles Essen."